Über den Erfolg von Lob für gute Leistungen lesen Sie hier:
Bevor wir richtig loslegen
Können Sie aus dem Stehgreif heraus sagen, wann Sie das letzte Mal ein Lob erhalten haben?
Wir wollen uns hier ansehen, welche positiven Effekte ein Lob haben kann, das uns nicht nur zu neuen Leistungen antreibt, sondern uns zusätzlich verstehen läßt, warum wir etwas erreicht haben.
Es geht nicht um konstruktive Rückmeldungen. Diese sind etwas positives, denn sie helfen uns, zu lernen, unsere Schwachstellen zu verbessern und unsere Fehler zu korrigieren.
Dies soll ein Blogartikel mit Denkanstößen für uns alle sein, keine allumfassende wissenschaftliche Abhandlung.
Der Status quo in unserem Alltag
Wenn wir damit beginnen, Lob ehrlich zu betrachten, wie sieht dann unser Alltag während der Arbeit und erst recht im Privatleben so manches Mal aus?
Erinnern Sie sich nicht sofort an Situationen, in welchen ein Glanzstück Ihrer Arbeit, in das Sie viel Zeit und Mühe investiert haben, als selbstverständlich hingenommen wurde?
Was empfinden Sie, wenn dies die Regel ist und ein „nicht geschimpft ist gelobt genug“ gilt? Und haben wir nicht selbst schon mit nur einem kurzen „Danke“ auf hervorragende Leistungen unserer Mitmenschen reagiert?
An dieser Stelle ein großes Lob an alle unter Ihnen, die mit Lob an der richtigen Stelle gut umzugehen wissen.
Ein Lob annehmen und genießen können
Wir wissen, daß manche von uns ein Lob nicht gerne annehmen. Der Moment des Gelobtwerdens, insbesondere vor anderen, ist ihnen peinlich. Sie neigen dann dazu, ihre Leistung kleinzureden.
Doch warum?
Was erreichen wir, wenn wir diese Menschen unter uns ermutigen, ihre Leistung vor sich selbst anzuerkennen?
Wenn wir eine positive Haltung zu uns selbst entwickeln und nicht nur unsere Fehler sehen, so können wir damit unser Auftreten optimieren und unsere Fähigkeiten voll entfalten.
Natürlich sollte es unser Ziel sein, die eigenen Leistungen und unser Können realistisch einzuschätzen und mit beiden Füßen auf dem Boden zu bleiben.
Was wir loben können
Wie Allison Master in ihrer Arbeit „Praise that makes learners more resilient“ ausführt, gibt es Lob für persönliche Eigenschaften, wie z. B. ein gutes Zeichentalent, und Lob für den Prozeß, den wir angewandt haben, um etwas zu erreichen.
Ein Lob für eine positive Eigenschaft freut uns natürlich. Doch wir können eine bloße Eigenschaft nicht in dem Maß kontrollieren wie einen Prozeß, den wir steuern.
Wohl aber können wir unsere Strategien kontrollieren, unser Problemlösungsverhalten und wie wir Informationen gewinnen und einsetzen. Ein Lob hierfür hilft uns, zu verstehen, warum wir einen Erfolg errungen haben.
Wie wir aus Lob Stärke gewinnen, wenn etwas schiefgegangen ist
Ein Lob, das an Prozessen festgemacht ist, hilft uns auch, wenn wir bei einer Aufgabe nicht so abgeschnitten haben, wie wir wollten.
Denn im Gegensatz zu einem Lob, das an eine unserer Eigenschaften geknüpft ist, läßt es uns erkennen, daß wir uns nicht insgesamt in Frage stellen müssen, wenn etwas schiefgegangen ist. Wir sind nicht per se unfähig dazu, die Aufgabe zu bewerkstelligen.
Nein, wir haben die nötigen Resourcen in uns und müssen nur unsere Herangehensweise überdenken. Haben wir die richtige Strategie angewandt? Hart genug gearbeitet? Die richtigen Kenntnisse und Informationen verwendet?
So können wir feststellen, was wir ändern müssen, um beim nächsten Mal das gewünschte Resultat zu erzielen.
Weitere positive Aspekte von Lob
Insgesamt kann ein Lob für unsere Anstrengungen auf dem Weg ein Resultat verbessern, denn es motiviert uns.
Wenn es ein Lob für unseren Prozeß ist, dann wissen wir, daß wir mit unserer Vorgehensweise vertrauen können.
Ein Lob für Erreichtes kann uns dazu anspornen, uns noch mehr anzustrengen und neue Ziele mit dem gewonnenen Selbstvertrauen zu stecken.
Ein Kurs – ein Detail im Ganzen – eine enorme Wirkung
(Erneut) aufmerksam auf die oft unterschätzte Bedeutung eines angebrachten Lobes wurde ich während meines CRM Trainerkurses in Kopenhagen im Oktober 2020.
Es gehörte von vornherein zum Kurskonzept, darauf vorbereitet zu sein, gelobt zu werden und selbst zu loben, egal ob Kursteilnehmer oder Trainer. Dem wurde schon im Einladungsschreiben ein eigener Punkt gewidmet.
Und es fiel auf, daß es hier nicht um Oberflächlichkeit ging, sondern die ehrliche Anerkennung guter Leistungen, die natürlich gebracht werden mußten und auch wurden, von allen Beteiligten.
Mein Fazit
Von der Wirkung eines konkreten Lobes an der richtigen Stelle bin ich überzeugt. Ich will Sie ermutigen, ein solches Lob nicht nur geben, sondern auch annehmen und sich darüber freuen zu können.
Und das Lob in Kopenhagen hat die Atmosphäre unseres Kurses so konstruktiv beflügelt, daß ich das zusammen mit Ihnen in meinen CRM- und PCM-Seminaren ebenfalls umsetzen will.
Im nächsten Blog erfahren Sie…
…warum auch unsere Glanzleistungen analysiert werden wollen.
Autorin: Eva-Maria Schottdorf
Datum: 8. Januar 2021